Dienstag, 30. Dezember 2008

Der letzte Post des Jahres

Als letztes Beitrag des Jahres nun dieses hier:


Warum? Passt hierher!
Wozu? Naja, keine Ahnung!
Nahrhaft? Wohl eher nicht, dafür aber kuschelig.

Woher? Hier von Oneinchpunch: Knitted Sushi

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Reiskreise

Tja, gerade habe ich noch das Himeji-Reisbild hervorgehoben und schon verblasst es im Grunde neben der Konkurenz von "sehr geil" zu "auch gut". Das Stecken der Reissaat zu Motiven ist anscheinend sehr weit verbreitet und beliebt. Ich stiess auf diese weiteren Beispiele:

Yonezawa(米沢市) in der Yamagata Prefäktur(山形県):

Und zweimal Inakadate(田舎館村)in der Prefäktur Aomori(青森県), die regelmässig seit 1993 Reis-Kunst setzen:


Hier in Inakadate gabs aber auch schon mal Ärger. Zwar kamen 240.000 Besucher, um sich das Reis-Kunstwerk anzusehen, aber der Missbrauch des Kunstwerk zu kommerziellen Werbezwecken stiess der Stadtverwaltung so übel auf, dass sie das Logo wieder rausrumpfen liessen:



Quellen:
PINKTENTACLE: JAL logo uprooted from rice paddy art
PINKTENTACLE: Rice paddy art in Yamagata
Galerie Reisbilder Inakadate
THE JAPAN TIMES: Homegrown art

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Ein Schloss im Reis (稲田城)

Wenn man keine Touristen-Attraktionen hat, baut man sich halt selber Eine. Oder man pflanzt sich Eine. Das dachten sich die Leute in Yumesaki in der Präfektur Hyogo und pflanzten sich das Schloss Himeji(姫路城) ins Reisfeld, was sich jetzt seltsam liest aber bestimmt eine Heiden-Arbeit war. 1100 Beteilige ackerten sich im Frühling die Finger wund bis im September die Schloß-Ansicht rausgewachsen war.

Um diese Sicht auf das Reisfeld von einer Seilbahn aus zu schaffen uns somit Touristen anzulocken, wurde akribisch vorrausgeplant. Aber anders wäre man hier auch nicht zum Ziel gekommen.

Zuerst das Steckmuster entwerfen


dann die Pflanzerinnen aufs Schlachtfeld schicken:

und mit verschieden farbigen Reis-Zöglingen nur noch Stecken-nach-Zahlen.

Ich könnte mir auch gut einen Beitrag der "Sendung mit der Maus" hierzu vorstellen.

Quelle:
LETSJAPAN: Famous Castle in Rice Paddy

Dienstag, 23. Dezember 2008

USB (甘い)

Jetzt zu Weihnachten noch mal kurz eine schöne Geschenk-Idee für den Geniesser: der USB-Stick wie aus der Garküche. Keine schlechte Idee, wer bislang immer einen Shrimp in der Tasche dabei hatte für Notfälle, kann jetzt unauffällig noch Daten befördern. Ich frage mich allerdings, ob so ein Stick in die USA exportiert werden dürfte. Dort ist ja die Einfuhr des deutschen Überraschungseies verboten, weil in den USA Spielzeug und Nahrungsmittel nicht im Set verkauft werden dürfen oder so. Wie sieht es aber mit Speichermedien und fake-fritiertes Pseudo-Essen?




Quelle:
Foodisk
Sortiment bei Amazon.co.uk

Geschichte des Prinzen Genji (源氏物語)

Das japanische Gegenstück zur Nibelungen-Sage ist die Geschichte des Prinzen Genji (源氏物語). Das Werk gilt als der erste psychologische Roman der japanischen Literaturgeschichte und wird im allgemeinen der Hofdame Murasaki Shikibu (ca. 978–ca. 1014) zugeschrieben.


Im Gegensatz zur Nibelungen-Sage gibts hier aber weniger Drachen und Tronjes.


Die Handlung folgt den Erlebnissen des Prinzen Genji, der am Hofe dem Lasterleben frönt und auch die Konkurbinen nicht unbeachtet lässt. Das ändert sich aber, als durch einen Machtwechsel im Kaiserhaus sein Familienzweig in die Verbannung geht.
Der Hörbuch-Version des 1000 Seiten Schmöckers haben einige Roboterbauer aus Kyoto einen Roboter entworfen, der das komplette Werk als MP3 über einen MP3-Player ausgibt und dazu passende Bewegungen auf dem Tisch vollführt.

Der Roboter trägt die Tracht der vermutlichen Autorin Lady Murasaki.


Vom Original-Text bis zum eigenen MP3-Roboter ist es ein weiter Weg.


Den Haken zu den Reisefotos schlage ich jetzt über diese Seite, die die Orte der Handlung (soweit nach 1000 Jahren noch vorhanden!) in ausführlichen Galerien würdigt:
Travel Guide to the World of Genji

Hier als Beispiele der Iwashimizu Hachiman-gu Schrein:

Und der Fluß Ritsu hinter den Grabstätten von Go-Toba and Juntoku:




Quelle:
Murasaki-bot recounts the world's (much debated) oldest novel
WIKI: Genji Monogatari

Insekten Cosplay mit Shoko Nakagawa (中川 翔子)

Jetzt ist es doch noch soweit mit diesem Blog gekommen, ein Post über ein Idol. was es allerdings mit diesem Zikaden-Cosplay auf sich haben soll, das weiss der Himmel!




Die Dame heisst Shoko Nakagawa(中川 翔子) und hat wohl einen an der Klatsche. Zumindest, wenn man seine Meinung nur nach den Bildern bildet. Sonst ist sie noch bekannt als Königin der Blogger, sie hat in Ihrem eigenen Blog im April 2005 600 Updates und am 28 Januar 2006 70 Updates an einem Tag.

Quellen:

PINKTENTACLE: Cicada Shell Cosplay
WIKI: Shoko Nakagawa

Sonntag, 21. Dezember 2008

Hopfen, Malz und Fisch

Eine kleine Brauerei in Konan in der Präfektur Kochi in Shikoku hat zum 10-jährigen Firmen-Jubiläum ein besonderes Bier auf den Markt gebracht: das Tosa Kuroshio Karyudo Beer

Es enthält zusätzlich zu den normalen Zutaten noch dashi(出汁), dem Grundstock jeder Misosuppe. Dashi besteht aus getrockneten Bonito-Flocken und Seetang.

Ab sich dieses Spezial-Bier lange halten kann? Naja, bestimmt schmeckt es gut zu Sushi.

Quelle: Japan Marketing News: Get glassy-eyed with Japanese fish beer

3Yen News: FISH BEER to the recession rescue!

Samstag, 20. Dezember 2008

Schlag auf Schlag - Affenhaue

Sehr lustig ist dieser Ausschnitt aus dem japanischen Fernsehen. Ein Affe schlägt sein Frauchen. Und zwar dauernd. Und Frauchen wundert sich ob dieses seltsamen Sozialverhaltens. Und hat dann schliesslich das Fernsehen zur Hilfe gerufen.

Dass der Affe im japanischen Alltag fast ein Normalfall ist, habe ich ja schon berichtet aus Nikko und Shibuya. Hier also noch ein Sonderfall: ein dressierter Affe, der ausserhalb der Dressur-Auftritten am normalen japanischen Alltag teilnimmt inkl. Einkaufen gehen und Baden mit Frauchen (!) benimmt sich leider wie ein verzogenes Balg. Frauchen kriegt Schläge und zwar nicht zu knapp. Auch der Affen-Psychologe (oder ist es die Affen-Nanny ?) beisst sich die Zähne dran aus.
Selbst die Versuche am Ende des Clips, der Ursache auf den Grund zu gehen, scheinen zu scheitern.

Ach was solls, das Ding ist nur ne Ausrede, um möglichst oft und möglichst viele der Ohrfeigen zu zeigen! Und lustig ist das auf jeden Fall. Selbst der Shibuya Monkey würde sich am Boden wälzen und den Bauch halten vermutlich.

Freitag, 19. Dezember 2008

LEGO

Gerade entdeckt und irgendwie ne nette Idee (aber eventuell nur wieder knallharte Marktsegment-Erweiterung: Samurai LEGO:

Hier ein Shinto-Schrein von Chris Pockster:

FLICKR: Chris Pockster

Hier drei japanische Szenerien aus der Sammlung von Mocpages:






MOCPAGES: Samurai

Irgendwie ne ganze andere Kampfklasse dann der Samurai Zombie von Nannan Z:


FLICKR: Nannan Z von der Brickcon 08

JR Erziehungsmassnahmen

Das Plakat aus dem letzten Post ist nur das letzte in eine ganzen Serie von Fahrgast-Erziehungs-Postern, die das Jahr über von der JR ausgehängt wurden.

Hier einige Highlights:

a) Machs doch in den Bergen*

hier sollte noch drauf hingewiesen werden, dass es nur um den Rucksack geht, die spachtende Dame mit der Brotzeit verhält sich durchaus JR-konform, denn futtern in der Bahn ist nun wirklich ur-japanisch

b) Machs doch in der Kneipe!**

** in diese Richtung geht die KVB ja auch mit Alkohol und warmen Speisen, aber als ich mal erlebt habe, wie ein KVB-Sicherheitsbeamter zwei auf die Pulle Bier angesprochen hat, hat er nicht so recht gewusst, wie er das ahnden sollte...

c) Machs doch am Strand!***

*** allerdings haben wir einen Angestellten, der dich in die vollen Züge reinquetscht, aber spring bloss nicht selber!

d) Machs doch zu Hause!****

**** mir fällt jetzt kein Grund ein, warum man in der Bahn seinen Telefonsex-Job unterbrechen sollte

e) Machs doch zu Hause *****

***** hier ist mir nicht ganz klar, ob es um die Gefahr für die Frau oder die Störung für den Zuschauer geht


Hier die ganze Galerie der JR:
JR: Poster

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Machs doch Zuhause, Suffkopp

Gerade pünktlich zur Bounenkai(忘年会)-Zeit versucht die JR mit Postern das schlimmste aus den eigenen Bahnwagons fernzuhalten.

Da zu den traditionellen "wir vergessen das zu Ende gehende Jahr"-Besäufnissen die Zahl der Alkohol-Leichen steil nach oben schiesst, wurde diese Plakatserie auf die Menschheit losgelassen.


Ganz so schlimm geht es dann in Köln doch nicht ab an Silvester, aber vielleicht ist man als Kölner auch nur von den Häufchen, die Karneval überall hinterlässt, abgehärtet.

Quellen:
Japanprobe: Do it at Home
An Englishman in Osaka: Booze Poster

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Die dunklen Bällchen der Sith

Zu den Dingen, die die Welt echt braucht, gehört Pachinko(パチンコ). Wenn es noch kein Pachinko gäbe, müsste noch es echt erfinden.
Aber damit die Panchinko-Welt nicht noch langweiliger wird, als sie es eh schon ist (man steckt kleine Kügelchen in eine Maschine und das wars) gibts jetzt eine Serie neuer Maschinen: Star Wars Pachinko.





Ich schliesse mich den beiden Damen am Ende des ersten Films an: なんで あれ?

Wem jetzt schleierhaft ist, was denn bitte schön Pachinko sein soll, hier ein Video vom Live-Betrieb:


Ich entdecke gerade in der Wiki dieses: "Etwa 70 % aller Pachinko-Hallen in Japan werden von gebürtigen Koreanern geführt, und ungefähr 3.000 befinden sich unter dem direkten Einfluss der Ch'ongryŏn, einer pro-nordkoreanischen Vereinigung. Schätzungen gehen davon aus, dass aus dem Pachinko-Geschäft jährlich bis zu 200 Milliarden Yen (rund 1,2 Mrd. Euro) nach Nordkorea fließen könnten."

Dann passt es ja doch, Pachinko finanziert die dunkle Seite der Macht!

Sado Santa

Japan, das Bondage-Land Nummer Eins macht auch nicht davor halt, Geschenke verteilende Rentner in die Fesselspiele zu verwickeln.

Hier sehen wir den armen Santa, festgezurrt an der Regenringe baumeln.

Foto: TOKYOTIMES.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Mit Unterwäsche aus der Krise (お侍パンツ)


Wie auch in Deutschland lassen sich die Leute nicht beirren und das Weihnachtsshoppen verderben durch zuviel Krisengejammer (ausser vielleicht die reihenweise entlassenen Zeitarbeiter): es wird geshoppt, dass sich die Balken biegen.
Dasselbe auch in Japan: die kürzlich auf den Markt gebrachte neue Kollektion von Samurai(!)-Unterwäsche der Firma Sido für den Mann von Ehre von heute ist total ausverkauft. Für den ausländischen Höschen-Käufer wegen dem Preis von 13000 Yen auch nicht gerade billig.

Hier rechts als Beispiel die Pantsu(パンツ) von Tokugawa Ieyasu(徳川家康) und Oda Nobunaga(織田信長).

Quelle:

Sido Online-Shop

Japanprobe: Samurai Underpants

Aber nicht, dass demnächst mit gewärmten Po die Ostküste gegen die Westküste antritt!

Montag, 15. Dezember 2008

Ge Ge Ge no Klaus


Jetzt wirds weihnachtlich!
Die japanische Tageszeitung "The Daily Mainichi News" hat aktuell eine Galerie von Santa-Sichtungen in Japan. Die neueste Sichtung ist dieser Santa, der ursprünglich eine Figur aus dem Manga/Anime "Ge Ge Ge no Kitaro" ist.
Die Figur steht in Sakaiminato, Tottori Präfektur, der Heimatstadt des Mangakas Shigeru Mizuki.

Quelle:
3Yen News: GeGeGe no Klaus
Daily mainichi News: Galerie

Sonntag, 14. Dezember 2008

Umweltauto aus Bambus

Gerade jetzt, wo die amerikanische Auto-Industrie aus dem letzten Loch pfeift (wenn Sie denn überhaupt noch pfeift), weil die japanischen Hybrid-Kleinwagen den Markt an sich gerissen haben und sogar in Deutschland die Fließbänder gedrosselt werden, weil die große Zeit der SUVs wohl um ist, ist Japan schon einen Schritt weiter:

Der Prototyp des BamGoo, entwickelt von Universität und Stadt Kyoto, kommt mit einer Batterie-Ladung 50km weit im Stadtverkehr.


Quelle: Japanprobe: BamGoo - bamboo-made electric car

Samstag, 13. Dezember 2008

Schwarz-Weiss

Seitdem ich meinen neuen Fernseher habe, ist das Filmschauen ja mit vorher nicht mehr zu vergleichen. 40 Zoll ist schon was feines, mein Upscale-DVD-Player, der mir normale DVDs auf 1080p hochrechnet, hat sicher auch seinen Anteil am Gesamterlebnis.
Überraschenderweise sehen manche alten Schwarz-Weiss-Filme besonders schön aus.

Hatten mich zuerst einige alten Zatoichi-Filme nicht sonderlich beeindruckt, bin ich inzwischen ein Fan von Filmen von Yasujirō Ozu(小津 安二郎) geworden. Es mag an der Qualität der Criterion-Abtastungen liegen, aber das Bild ist dafür, dass es teilweise vor 60 Jahren gedreht wurde, echt geschmeidig.

Ozu (12.12.1903 - 12.12.1963) drehte über 50 Filme, von denen nur 35 erhalten sind. Er war sehr exzentrisch und perfektionistisch und galt als der japanischste Regisseur seiner Zeit.
Bis 1960 waren seine Filme außerhalb Japans unbekannt. Bekannt ist er für seine Kameraeinstellungen, meist statisch auf Hüfthöhe und seiner "Durchblicke" japanischer Häuser. Thematisch spielen seine Filme meist der japanischen Mittelschicht, beschreiben das hier und jetzt und die Veränderungen der japanischen Gesellschaft, was in seiner Schaffensperiode von 1927 bis 1962 wohl nicht wenige waren.

Ein wiederkehrendes Motiv sind auch Einstellungen von trockender Wäsche:

Ich empfehle auf jeden Fall auch die Audiokommentare, die sehr interessant sind und alles genauer in den historischen und innenpolitischen Kontext stellen.


Es besonderes Schmankerl ist es natürlich, wenn einige Orte auftauchen, die man selbst besucht und bebloggert hat.

Mehr zu Ozu gibt es hier bei Japankino Ozu Yasujiro


Aber was hat das nun mit Japan-Bildern zu tun? Eigentlich außer der erwähnten Meta-Ebene gar nichts. Ich hielt es nur für eine gute Einleitung für diese Seite, die ich jüngst entdeckt habe:

The Meiji and Taisho Eras in Photographs



Diese Seite der National Diet Library in Tokyo unterhält ein schönes Archiv an alten Fotografien, meist so um 1911 gemacht. Das ist zwar nochmals 30-40 Jahre vor Ozu, aber das tut dem ganzen ja nicht weh.