Freitag, 31. Oktober 2008

Halloween

Pünktlich zu Halloween hat nun auch der Spiegel die verkleideten Yoyogi-Lolitas entdeckt.

Quelle im Spiegel: LOLITA-SZENE IN TOKIO: Jeden Sonntag Halloween

Was sich da am Wochenende im Yoyogi Park oder auch in Harajuku knubbelt, trifft man natürlich auch an den Wochentagen im ganz normalen Strassenbild. Allerdings nicht als extrovertiertes Selbstdarsteller-Sortiment, sondern als Alltags-Kleidung.
Die können ja nicht alle in einer Cosplay-Kneipe arbeiten.

Ich habe ab und an, wenn ich gerade die Kamera in der Hand hatte, mal draufgehalten.




Eine bessere Auswahl ergibt allerdings eine einfache Google-Bildersuche nach "harajuku"

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Stinknormaler Curry Reis (カレーライス)

Da ich lange nichts mehr übers Essen geschrieben habe, hier noch ein Anekdötchen.
Nach der Besichtigung des Ninja Tempels in Kanazawa (siehe hier:
http://tenkygaii.blogspot.com/2008/03/ninja-temple.html) hing mir der Magen auf halb Acht. Es war aber trotzdem erst viertel vor vier (siehe 2.Bild).

Direkt auf der Strasse gegenüber des Tempels war diese kleine Cafe-Klitsche. Der hungrige Tourist ist nicht der wählerische Tourist, daher bin ich direkt reinmarschiert. Auf jeden Fall das provinziellste Lokal des ganzen Urlaubs.

Da ich das ganze Cafe für mich alleine hatte (tja, es war ja erst viertel vor vier!) hatte ich auch die vollste Aufmerksamkeit der Besitzerin, ein japanisches Original hinter der Theke. Zum Mittag gab es also ganz traditionell an dem Tag ein normales japanisches Curry-Gericht, den Karē Reis(カレーライス).
Durch die japanische Bearbeitung des ausländischen Wortes "Curry" durch den Assimilations-Drehwolf wird aus Curry dann das Wprt Karē(カレー) wie übrigend auch die französische Stadt Calais, ein schönes Bespiel dafür, das die japanische Sprache nicht nur viele Homophone hat, sondern auch reich ist an Worten, die gleich klingen UND gleich geschrieben werden. Aber das hat nun mit dem Essen nichts mehr zu tun.

Aber das japanische Karē ist weniger gelblich-beige als das Indische Original sondern eher in Richtung braun, so wie bei uns Gulasch mit Sosse aussieht. Geschmacklich liegt es tatsächlich auch noch irgendwo zwischen Curry und Gulasch.

Der Curry kam in der Meiji Ära(明治時代)auch Meiji-Restauration genannt (1869 - 1913) über die in Indien stationierten Briten nach Japan.
Meiji(明治) heisst Erleuchtung und bezeichnet einerseits die umfangreichen Reformen, die seit 1869 nach dem Scheitern des Shogunats und der Öffnung der japanischen Grenzen nach Außen in Japan umgesetzt wurden und gleichzeitig ist es auch der Beiname des Kaisers dieser Zeit.
Man könnte also sagen, Karē Reis(カレーライス) sei ein erleuchtetes Gericht. Zumindest ist es aber vermutlich das Kantinen-Gericht Nummer 1, im ganzen Land kellenweise aufgeschüppt.


Es gibt sogar Curry-Brot!

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Spass mit Zugriffsstatistiken

Vor ein paar Wochen habe ich mich durchgerungen, doch endlich mal zu kucken, was für ein Traffic mein Tenkygaii-Blog so abbekommt.
Eigentlich hatte ich im Frühjahr 2007 diesen Blog nur angelegt, weil ein Arbeitskollege nach Urlaubsbildern fragte und ob ich die irgendwo posten würde. Das hatte ich bis dahin gar nicht vorgehabt, aber so kam ich dann schließlich dazu, mir einen Blogspot-Blog anzulegen. Da die sprechenden URLs schon vergeben waren (da waren tatsächlich schon Leute vor mir schneller, verdammt!), musste ich mir irgendwas einfallen lassen. Da mir "tolle-japan-fotos.blogspot.com" irgendwie zu blöde war, sollte es schon was besonderes sein.
Da ich im Vorfeld zur Reise regelmässig Wetter-Informationen eingeholt habe (bei weitem nicht so ausführlich wie ein Jahr später für Reise Nummer 2), blieb ich irgendwie beim Wetter hängen. "Das Wetter ist gut" heisst auf japanisch "tenki ga ii".
Die URL war leider schon weg und belegt mit nem komischen, leeren Buddhismus-Blog
http://tenkigaii.blogspot.com/.
Der ist zumindest jetzt leer, ob er es damals war, weiss ich nicht mehr, aber vielleicht ist das ja beabsichtigt, wegen OOOOOHHHMMMM oder so.
Also habe ich aus "tenki" einfach "tenky" gemacht und tenkygaii war geboren.
Inzwischen ist der Blog auf enorme 382 Beiträge angewachsen, die Beiträge enthalten inzwischen mehr Text und Informationen als am Anfang, wo ich abends ja nur schnell "heut hier und dort, war lustig, jetzt Hunger" reingetippert hatte, mehr eine Art Twitter-Foto-Blog, als ein richiger Blog, der wohl nicht gross in Suchmaschinen-Ergebnissen auftauchen würde.
Inzwischen liegen aber Daten über die Suchmaschinen-Zugriffen der letzten paar Wochen vor und manchmal wundere ich mich doch, welche Suchanfragen zu mir weisen.

Daher hier ein kleines Best-Of-Suchmaschine:

- anime mit hostessen: Hierzu habe ich zwar so nie etwas geschrieben, aber die Hostessen der Anime Fair passen ja irgendwie doch.

- hotelpantoffeln: Viel interessanter als der Fakt, daß das Wort tatsächlich bei mir vorkommt, ist ja der Fakt, das danach gesucht wurde.

- fotografieren japaner: Das tun sie auf jeden Fall und es ehrt mich, gefunden zu werden, aber ich habe ich ja einen eigenen Tag für "Japaner fotografieren Japaner"

- google streetview kanazawa japan: Bis auf die Tatsache, daß Kanazawa noch gar nicht im Streetview erfasst ist, geht auch diese Anfrage okay, obwohl ich hierzu rein gar nichts zu bieten habe, logischerweise.

- kiyomizudera Deutsch: Auch nett, aber was sollte hiermit gefunden werden? Als Ergebnis gabs dann übrigens die Seite über Deutsche Wurst in Kamakura.

- Tokyo Metropolitan Government Building food: Das Rathaus Shinjuku wird oft gesucht, klar, aber wollte man mit "food" dann die Kantine finden?

- Wikipedia - japanischer städtebau: Ja, warum sucht der nicht direkt in der Wiki? Aber ich will nicht meckern.

- asakusa capsule hotel osaka: Also Asakusa ist ein Stadtteil in Tokyo an der Ostküste, Osaka hingegen liegt an der Westküste, 4 Stunden mit dem Schnellzug entfernt. War ihm total egal, wo in Japan er ein Capsule Hotel findet?

- japan hostessen reklame: Würde ich sagen, geht okay, aber die Anfrage war einige Tage, bevor ich dazu was geschrieben hatte. Oder habe ich einen Hacker?

- retro tokyo tasche: Habe ich nix zu geschrieben, werde ich nie und habe es auch nicht vor. Aber leider erhöhe ich hiermit ja die Wahrscheinlichkeit unter "retro tokyo tasche" gefunden zu werden. Shiet.

Das waren die ersten 10. Wird irgendwann fortgesetzt.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Hikarigaoka (光が丘)

Das Gebiet des heutigen Higarigaoka Parks war früher ein Testgebiet und Militärflughafen. Nach dem 2. Weltkrieg an die Amerikaner abgetreten, wurde es erst 1973 an Japan zurückgegeben, die daraufhin beschlossen, hier einen Park anzulegen. 1981 folgte dann das Wohngebiet, heute eines der größten und höchsten Wohnsiedlungen Tokyos. Wenn mich mein Japanisch nicht völlig im Stich lässt, bedeutet Hikarigaoka "Licht Hügel", es scheint doch wohl oft die Sonne.

Der Bahnhof Hikarigaoka (光が丘駅) ist der Halt E38 der Linie Toei Ōedo und liegt (ab hier nun Nerd-Info!) 11,9 Meter unter der Erde und ist damit die Station der Toei Ōedo, die der Oberfläche am Nähesten liegt. Mit anderen Worten ist Hikarigaoka nach oben die Höchste und nach unten die Flacheste!

Direkt am Ausgang liegt ein grosser Department-Store, der sogar eine kleine Videotheken-Ecke hat.


Hier das eigene E-Werk der Siedlung:

Bei gutem Wetter kann man vom Balkon aus den Fuji sehen:

Da ich im Park nur einmal Nachts war, siehe hier:
http://tenkygaii.blogspot.com/2008/04/hikarigaoka-nacht-hanami.html.
Da inzwischen meine Kontaktperson(;-)) aus Hokarigaoka weggezogen ist, werde ich hier wohl nicht nochmal hinkommen.

Montag, 27. Oktober 2008

Yen-Krimi

Heute morgen ist die Tokyoer Börse auf den tiefsten Stand seit 1982 gefallen, am Freitag hatte der Yen den höchsten Kurs seit 13 Jahren.

Ich zitiere den Spiegel: "Die Aufwertung der Währung ist eine Belastung für die traditionell exportorientierte japanische Wirtschaft. Der Euro Chart zeigen war gleichzeitig deutlich gefallen." Der Premierminister Aso hat nun auch ganz Merkel-like Gegenmassnahmen angekündigt. Und auch in Japan sollen die Leerverkäufe verboten werden, die ich eh nie verstanden habe.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,586642,00.html

Ich bin ja mal gespannt, was das noch gibt. Zum Glück ist der Schuldige schon klar: der Gärtner.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Himmel

Was mag wohl ein Tag bringen, wenn morgens auf dem Weg zum Bahnhof der Himmel über Köln Ehrenfeld so aussieht?

Genau, da der Herbst gekommen ist, lebt sich die Deutsche Bahn wieder aus, immerhin liegen ja Blätter auf den Gleisen und die Züge sind kalt, wenn man sie startet. Daher sind fast alle Züge wieder verspätet heute morgen, allerdings bin ich heute wohl ein Günstling dieses feinen Himmels.

Mein Zug ist einer der wenigen ohne Verspätung. Und auch der Zug, mit dem ich zu meinen Eltern fahren könnte. Vielleicht ist das ein Zeichen?

Samstag, 25. Oktober 2008

Japanischlernen mit Ken Tanaka

Um nach dem letzten unerfreulichen Post über die düsteren Wolken über der Weltwirtschaft bzw. Wechselkursverzerrungen, die mir auf den Sack gehen, wieder zu lustigeren Themen zurück zu kommen, hier etwas zu wegschmeissen.

Am 4.11 fängt mein Japanischkurs wieder an, eigentlich wiederhole ich schon seit 2 Wochen artig Kanji, aber man weiss ja, wie das so ist. Eben!
Viel lustiger sind ja manche Versuche auf Youtube, Japanisch-Lernen noch lustiger zu gestalten, als er eh schon ist.

Dieser Clip hier ist einer von ca. 50 Stück von einem Kerl namens Ken Tanaka, der auf sehr lustige Art dem völlig unbefleckten die japanische Sprache nahe zu bringen versucht. Es mag an der späten Stunden gelegen haben, aber ich habe mich weggeschissen. Hauptsächlich beschäftigt sich Ken Tanaka aber damit, seine leiblichen Eltern zu finden, diese kleinen Japanisch-Lektionen sind eher Nebenprodukte seines seltsamen Geistes.
Also hier: How to speak Japanese without saying a word! Vorhang auf:
Teil 1:

Und direkt Teil 2:

Weltwirtschaftskrise und Ich

Macht es momentan überhaupt Sinn, sich über einen Urlaub im nächsten Jahr Gedanken zu machen? An manchen Tagen hagelt es eine Hiobsbotschaft nach der Nächsten, da ist man echt froh, das man nur die langfristigen Folgen zu spüren bekommt und nicht täglich einen Kinnhacken, wie Beschäftigte oder Investoren in der großen weiten Welt der Welt-Finanz.
Die großen deutschen Online-Zeitungen illustrieren solche Meldungen auch immer mit solchen Fotos, daher an dieser Stelle Osaka:

Alleine heute: Morgens ärgere ich mich, das der Yen schon wieder teurer geworden ist, lese ich kurze Zeit später, das die Börse in Tokyo aber abgeschmiert ist und die Konjunktur strauchelt. Warum steigt aber dann der Yenkurs?
Dann ist Island noch pleiterer (was ist der Komparativ von pleite?) als gestern noch, dort fällt allerdings der Kurs der isländischen Krone.
Die Deutsche Bank prognostiziert ne deutsche Rezession, der DAX soll auf dem tiefsten Stand seit 2005 sein, der Euro auf dem tiefsten Stand seit 2 Jahren. Hm, zum Glück habe ich von alldem keine Ahnung.
Selbst Martin fehlen die Worte:
http://flipflapflower.blogspot.com/2008/10/euro-yen.html

Macht es Sinn, sich über Flugpreise zu informieren und Termine hin und her zu schieben, wenn man frühestens in 4 Wochen buchen wird? Ist es sehr naiv sich zu fragen, ob sinkende Rohölpreise sich auf die Preise bei den Airlines auswirken, zumal ja theoretisch auch die Kundschaft zu pleite sein könnte, um einen Interkontinental-Flug zu machen? Ob KLM den Goldenen Herbst aufrecht erhalten wird? Oder kosten bald alle Flüge wie bei JAL? Soll ich lieber gar nicht mehr fliegen, um zu verhindern, das Nacktscans von mir im Netz landen? Werden die Flughäfen veröden?

Soll ich jetzt lieber alle Spekulationen über zukünftige Urlaube sein lassen? Ein schlechtes Gewissen haben und lieber den Mund halten und froh sein, das ich KEIN Geld in Depots verbrannt habe oder lieber wie der gelbe Nelson Muntz den Finger ausstrecken und den ganzen Tag "Ha Ha!" rufen?

Oder lieber die Scheuklappen zu und fertig und sich lieber um die eigenen Probleme kümmern und schauen, das auch genug Geld auf dem Konto ist, wenn das Geld für den wunderbaren neuen 40-Zoll Fernseher abgebucht wird im Dezember?

Auf jeden Fall könnte ich mal nachschlagen, wann ich mit den BAföG-Abbezahlen durch bin. Aber am Wichtigsten: jetzt erstmal Abendbrot.

Freitag, 24. Oktober 2008

Chemie-Pizza und Trockenfisch-Pasta

Bei Japan Probe (wieder mal!) habe ich gelesen, das die Restaurant-Kette Saizeriya Probleme mit dem Gesundheitsamt hat, weil die Pizzen zuviel Chemie enthalten.
http://www.japanprobe.com/?p=6788
Da habe ich mich erinnert, das Martin und ich im März nach der Anime Fair in Odaiba auch in so einem Ding gegessen haben. Ich habe bei ihm nachgefragt, aber es war doch nicht Saizariya sondern eine Filiale von Pronto. Also entbehrt dieser Beitrag jeglichen Bezug zu der Saizeriya-Meldung. Ich habe sie nur nochmal aufgeführt, um die Enstehung eines Beitrags zu dokumentieren.
Lange Rede kurzer Sinn, ich wollte ja eigentlich schreiben, das mir auch ein bisschen der Magen rumort hat, nachdem wir dort gegessen haben. Aber ich muss nun anders anfangen.

Also: Nachdem wir mit der Anime Fair durch waren, sind Martin noch bei Pronto Pasta Essen gegangen. Vielleicht lag es an dem von mir ausgewählten Gericht (habe natürlich wie ein echter Tourist das abwegigste genommen):

Oder es lag an einer Kombination aus den Nudeln und dem Frühstück morgens - Japanisches extra dickes Weizentoast:

Das lässt sich im Nachhinein nicht mehr sagen, ich schiebs mal auf die Trockenfische in der Pasta-Sosse.
Als Lektion habe ich mitgenommen: Öfters ruhig mal normale Sachen essen.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Miyajima(宮島) und die Moderne

Aber inzwischen ist Miyajima(宮島) ja nicht mehr nur eine Insel mit einem Schrein, sondern im Dorf nebenan hat sich die Neuzeit mit auf die Insel geschmuggelt. Das in Japan aber so häufig anzutreffende Nebeneinander von Alt und Neu stört aber nicht weiter. Da gibt es ganz andere Ecken.
Der alte und der neue Nachwächter:

Da ich sehr früh auf der Insel ankam, sind die Touristen noch überschaubar:

Zwischen Fährsteg und Schrein gibt es solche Kanäle zuhauf, wie üblich zugemoost. Ich kann aber nicht erkennen, ob es sich um VIP-Moss handelt:

Vielleicht damit die Rehe zum Trinken wenigstens mal von den Straßen runter gehen, wer weiss.

Da ich ja zur Hanamizeit dort war, hier natürlich auch ein Hanami-Bild:

Das neben der Moderne auch der Aberglaube auf Miyajima eingekehrt ist, bezeugt wohl dieser alte Baum, der die Funktion des Wunschbrunnens übernommen hat:


Das Nebeneinander von Rehen und Touristen ist auch oft sehr lustig:

Mal schauen, wie es nächstes Jahr in Nara abgeht.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Wechselkurs des Yen und der Tourist

Letztens als die Banken etwas schlitterten und der Untergang des Abendlandes vor der Tür stand, habe ich eigentlich nur mal kucken woll, was der Yenkurs so macht. Hhh..
100 Yen für 76 Cent. War im März noch 62 Cent und letztes Jahr im April auch 62 Cent, also ziemlich konstant, dachte ich bislang immer.
Als ich dann aber mal den Yenkurs über 2 Jahre nachgeschlagen habe, hab ich bemerkt, das ich anscheinend immer gerade rechtzeitig nach Japan geflogen bin. Immer in einem Yen-hat-gerade-Wert-verloren-und-ist-bei-62-cent-Moment.
Vorher war er nämlich immer teurer. Allerdings nicht so teuer wie jetzt gerade, immer noch 73,38 Cent für 100 Yen. Das scheint immerhin so teuer zu sein, das Händler in Akihabara anfangen zu klagen, die ausländischen Nerd-Touristen würden weniger kaufen, manche Ryokans (Hotels) jammern über wegbleibende Gäste und dieser Fernsehbeitrag hier berichtet über einen britischen Studenten, der jetzt den Yen zweimal umdrehen muss beim Gemüsekauf, da sein Basisvermögen in Britischen Pfund ist.

Allerdings wird er in den Kommentaren ziemlich runtergemacht, es solle nicht jammern, das das Sashimi im Supermarkt so teuer ist, sondern Cup Ramen essen, immerhin wäre er Student und er könnte ja seinen grossen flachen Fernseher verkaufen, der immer schön im Bild ist. Und was kauft er überhaupt so viel teures Gemüse, er soll doch besser den Mund halten und auswärts Essen gehen, das wäre billiger. Und überhaupt, warum hat er kein japanisches Konto, das wäre für ihm billiger als das teuere internationale Abheben, was er im Bericht am Automaten macht... und und und.
Irgendwie habe ich auch das Gefühl den Kerl schon mal in einem Video in meinem Japanischkurs gesehen zu haben. Die casten nämlich gerne solche Honks. ;-)

Achja, das Video hahe ich hierher http://www.japanprobe.com/?p=6743, wo auch die Diss-Kommentare stehen.

Ich werde auf jeden Fall den Yen mal weiter beobachten. Siehe rechts!

Dienstag, 21. Oktober 2008

Itsukushima-Schrein (厳島神社)

Der Itsukushima-Schrein (厳島神社) gilt als eine der 3 bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Japans und wurde 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet. Ich habe es nicht nachgeschlagen, aber von meinen bisherigen Zielen ist noch mindestens Kyoto, das Friedensdenkmal in Hiroshima, Schloß Himeji und die Schreinanlage in Nikko mit auf der Liste. Eigentlich gehört der/das rote Torii auch noch mit zum Schrein.
Itsukushima(厳島) bedeutet "Tabu-Insel", was die besondere Heiligekeit des Ortes noch unterstreicht. Wenn man früher zum Schrein gefahren ist, also nicht die Touristen-Fähre genommen hat, passierte man ja erst den roten Torii im Wasser als Übergang in die sakrale heilige Welt und erreichte dann die ins Meer hineinragende Terasse des Schreins. Man betrat also niemals den Boden der Insel, es ging direkt vom Boot aus auf die Stufen des Schreins.
Leider nicht sehr gut zu sehen, die stegartige Terasse des Schreins:

Der ganze Schrein-Komplex ist auf Säulen gebaut, bei richtigem Wasserstand scheint der Schrein also zu schwimmen. Auf der Insel galt zudem früher noch ein absolutes Bauverbot, sodass das einzige Gebäude dort visuell nicht auf der Insel stand, sondern "schwamm".
Die Säulen tragen das Gebäude, wenn du Flut den gesamten Strand bedeckt:

Die Gänge und überdachte Terassen oder Flure um den Schrein herum erreichen die Gesamtlänge von über 300 Metern. Dieser Architekturstil heißt Shinden-Zukuri und ist der Palastbaustil der Heian-Zeit(平安時代), eine Epoche der japanischen Geschichte von 794–1185. In dieser Epoche ist auch die Hiragana-Schrift erfunden worden. Ein Charakteristikum dieses Baustils ist, daß um das Hauptgebäude herum symmetrisch meist noch eine Vielzahl von Nebengebäuden errichtet wurden, man also eher in Gebäude-Gruppen baute und nicht als Einzelgebäude, zumindest bei den großen, wichtigen Bauwerken.
Hier wohl einer der Hinterausgänge in Richtung Insel:

Der Hauptschrein soll im Jahre 593 gebaut worden sein. Die Form der Anlage, wie man sie heute noch sieht, stammt wohl aus dem Jahr 1118. Die japanischen Holzbauten stehen halt nicht ewig. ;-)

Da ich mir die Yen des Eintritts sparen wollte, bin ich nicht rein. Daher alle Bilder nur von Aussen.

Samstag, 18. Oktober 2008

Miyajima (宮島) bzw. Itsukushima (厳島)

Miyajima(宮島) ist ca. 30 Quadradkilometer groß und bietet mit dem roten Tor die wohl meistfotografierte Ansicht von ganz Japan. Zudem wird Miyajima zu den 3 schönsten Landschaften Japans gezählt.
Auf der Insel leben in der Gemeinde Miyajima (宮島町) ungefähr 2000 Einwohner, die wohl sehr gut von den Touristen leben können. Eigentlich heisst die Insel Itsukushima (厳島) und gar nicht Miyajima (宮島), was Schrein-Insel bedeutet. Hier wird wohl der Name vom bekanntesten Element überstrahlt. So als würde man Köln nicht mehr Köln sondern Dom-Stadt nennen oder direkt Kölle und zwar nicht als Umschreibung sondern anstelle von Köln. Und das auch so auf Landkarten eintragen. Heisst Ehrenfeld bald Moscheefeld?

Seit frühhistorischer Zeit galt die Insel als heiliger Ort, es durfte dort weder Geburten noch Todefälle geben. Zudem oder gerade deshalb duften bis zum 20.Jahrhundert Frauen die Insel nicht betreten, sie galten als zu unrein.


Auf der ganzen Insel läuft Wild (aber wohl zahm!) herum, selbst auf den touristenbelagerten Wegen zwischen Fährensteg und Torii. Auf dem Berg Misen(弥山) in Inselmitte gibt es zusätzlich noch zahme (aber nicht gezämte!) freilebende Japanmakeben-Affen, die im noch vorhandenen Urwald oder an der auf den Gipfel führenden Seilbahn mit den Menschen interagieren. Ich schätze, sogar die Affen können von den Touristen gut leben.

Die beiden berühmtesten Bauwerke der Insel sind das im Wasser stehende rote Torii und der Itsukushima-Schrein.

Torii(鳥居) heisst Vogelsitz und ist eines der Hauptelemente der traditionellen japanischen Architektur. Einen Torii-Tunnel habe ich ja schon in Kyoto besucht (siehe: http://tenkygaii.blogspot.com/2008/03/fushigi-inari-schrein.html).
Meist aus Holz oder Stein und zinnoberrot lackiert stehen sie vor Shinto-Schreinen in ganz Japan. "Jedes Torii hat zwei Querbalken: den oberen (kasagi), der auf den beiden senkrechten Säulen aufliegt, und den unteren (nuki), der durch die senkrechten Säulen hindurchgeht und sie miteinander verbindet." Der heutige Miyajima-Torii wurde 1814 gebaut, es gibt aber Aufzeichnungen, das schon in der Heian-Zeit an dieser Stelle ein Torii stand. Er symbolisiert die Grenze zwischen gegenständlicher und sakraler Welt.


Um den Itsukushima-Schrein gehts im nächsten Beitrag.

Hier die offizielle Seite von Miyajima auf Deutsch:
http://www.miyajima-wch.jp/de/pathway.html

Hier ausführliche Informationen eines Miyajima-Reiseführers:
http://www.japan-infos.de/japanreise/reisefuehrer/miyajima.html

Freitag, 17. Oktober 2008

Bootsfahrt nach Miyajima (宮島)


Wie mir gerade auffällt, habe ich ja ausser einem Bild vom Torii und den Rehen so gut wie gar nichts von Miyajima geschrieben. Ein Fauxpas ohne Gleichen, wie ich finde, ich schieben es aber mal auf die Fülle an Posts damals. ;-)

Also hier nun endlich: Miyajima:

Nach meiner Übernachtung im Internetcafe in Hiroshima furh ich morgens als erstes mit der Bahn zum Bahnhof Miyajimaguchi(宮島口), wo der Steg der Fähre ist. Die JR-Fähre nach Miyajima ist eine der wenigen Fähren in Japan, die im Japan Rail Pass inklusive sind. Aber auch sonst ist die 10 Minuten Fahrt nach Miyajima mit 170 Yen nicht so teuer.

Die Fähre fährt ca. 10 mal pro Stunde:

Ein Blick zurück zeigt eine hässliche Ansicht, die besser hinter dir liegt als vor dir, die Ablegestelle und dröge Strandbauten:

Der Blick nach vorn ist viel besser, schnell kann man das Ziel schon erkennen:

Das rote Tor kommt schnell ins Sichtfeld:

Die Anlegestelle auf Miyajima ist ins Sichtweite des berühmten roten Tors, der anschliessende Fußweg ist also recht kurz. Aber warum heisst nach Yokohama das Schiff schon wieder Nihonmaru? Ist das ein Einheitsname?

Die Fahrt kann man gut für eine Frühstück nutzen, hier bespielsweise ein Sushi-Imitat aus Huhn. Was es nicht alles gibt!

Bald der Beitrag über Miyajima...

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Berufswunsch: Hostess

Wie ich auf Hinweis von Martin auf dieser Seite entdeckt habe
http://www.japanprobe.com/?p=6612
gibt es eine kürzlich eine Umfrage bei japanischen Frauen zwischen 15 und 22 Jahren nach deren Wunsch-Beruf. Hier ein Screenshot aus "Asahi TV news":


Auf der Rangliste steht auf Position 9 (22.3%) die Hostess (siehe hier: http://tenkygaii.blogspot.com/2008/10/hostessen-katalog.html). Die restliche Rangliste der Wunschjobs besteht aus
1) Musiker
2) In der Musikindustrie
3) Verkäufer im Gemischtwarengeschäft
...
9) Beamter

Also ist die Arbeit als Hostess zumindest beliebter als der Einsatz fürs Heimatland als Staatsbeamter. Und wohl auch besser bezahlt.

Wie sieht es in Deutschland aus?
Hier eine Rangliste von Schülern in einer Umfrage des Trendence-Instituts von 2006:

1) Polizei
2) ZDF
3) Bundeswehr
4) Porsche AG
5) Deutsche Lufthansa AG

Quelle: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,438716,00.html

Hhm, irgendwie ähnlich bescheuert, mit Lufthansa ist ja wenigstens der "Pilot" dabei, mit Porsche AG der "Rennfahrer" aber weit und breit keine Spur vom "Lokführer" oder "Tierarzt".

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Glico 300 Meter Running Man

Die Firma Ezaki Glico Co., Ltd. (江崎グリコ株式会社) kurz Glico ist ein Süsswarenhersteller in Osaka, der unter anderem die berühmte Pocky Sticks herstellt. Das allererste Produkt aber war der Glico-Caramel, dessen Warenzeichen der sogenannte 300 Meter Running Man ist. Der Glico-Caramel enthielt genau 15.4 Kilokalorien, die Menge, die man verbraucht, wenn man 300 Meter rennt. Zumindeste nach der Formel für eine Person mit 1,65 Meter Körpergröße, 55 Kg Gewicht und die Strecke von 160 Meter (=8,21 Kilokalorien). Hochgerechnet auf die Strecke 300 Meter würden nach 1,88 Minuten dann 15,4 Kilokalorien verbraucht.

Einerseits ist das eine bescheuerte Herleitung für ein Markenzeichen, andererseits wäre wohl der Glico 160 Meter Running Man nicht so gerühmt geworden.
Lange Rede - kurzer Sinn. In Osakas Dōtonbori (道頓堀) (ich erwähnte es hier schon mal) steht seit 1919 eine grosse Glico 300 Meter Running Man - Werbewand (wohl zwischenzeitlich öfters mal modernisiert!), die anscheinend fast Walfahrtsstatus hat.

Hier ein Beispiel von japanischen Touristen, die dem kleinen Bruder, dem Glico 300 Meter Running Man - Automaten, huldigen.


Hier noch ein weiterer Blogger dazu:
http://uniquejapan.blogspot.com/2008/01/guriko.html

Alles Betrug - Automaten-Fake

Ich habe ja hier schon über die vielen Getränke-Automaten berichtet, die die Flüssigkeitsversorgung der japanischen Bevölkerung sicherstellen, immer und überall.
Anscheinend muss man die Zahlen der aufgestellten Autometen aber runterrechnen, da ich und wer weiss wer noch alles, bei der Einschätzung der Anzahl dieser nützlichen Maschinen einer üblen Täuschung aufgesessen sind. Es sind vermutlich eine nicht geringe Zahl der Automaten gar keine Maschinen, die sogar zwischen Kalt- und Warmgetränken unterscheiden können, sondern Menschen im Automaten-Anzug, die sich so Geld dazuverdienen.

Wie weit ist die Entwicklung der künstlichen Intelligenz wirklich? Gibt es überhaupt echte Getränkeautomaten?
Ist der Ruf der Japans als Roboterland auf ähnlichem Wege erschwindelt?

Dienstag, 14. Oktober 2008

Verbeulte Dosen

Eine echte Marktlücke hat wohl der Aufsteller dieses Automaten aufgetan. Im Grunde leicht selber herstellbar, aber es gibt bestimmt reichlich Abnehmer für die vorgefertigte Version: die verbeulte Dose. Extra mit dem Hammer bearbeitet (vielleicht gehen so auch 1-2 Büchsen mehr in den Automaten).

Bestimmt ein beliebtes Sammelobjekt und den Getränke-Dosen-Otaku.

Hostessen - Gesellschaft aus dem Katalog

Eine der weichesten Stufen des japanischen Rotlicht-Milieus sind wohl die Hostessen-Clubs, die aber mit Prostitution nichts zu tun haben.

Vielleicht aber auch nur die oberste Stufe der Unterhaltungs-Branche, die ja auch ganz andere Dinge hervorgebracht hat. (Siehe: Panchiko)

Aber eigentlich geht dieser Beitrag nicht über die Clubs, sondern über die Anzeigenhefte, die es zu den Dingern gibt. An den Clubs, die gerne mal ein ganzes Haus belegen gibt es die Wandaushänge, die über die Belegschaft informieren, wie ein Kino oder Theater. Zusätzlich gibt es noch, zumindest noch einen weiteren Werbeträger.
An einer Strassenecke stand ein Zeitschriften-Ständer mit Werbeheftchen ähnlich den vielen Gratiszeitschriften mit Stellenanzeigen und Sonderangeboten, die man in japanischen Supermärkten und Konbinis so bekommt.

Wenn man sich getraut hat, das vermutlich anrüchige Heftchen zu nehmen (evtl. vorher nochmal einen Blick über die Schulter geschaut, ob die Luft rein ist, man rechnet irgendwie halb mit einer japanischen Praline-Version o.ä., kommt alles doch ganz anders.
Das Innere des Heftes lässt schnell die Augenbrauen runzeln und ist für einige Lacher gut. Neben einigen wenigen Anzeigenseiten für Fingernägel-Tuning besteht das ganze Heft aus ganz- oder doppelseitigen Anzeigen der Clubs, die dort Ihre Hostessen vorstellen bzw. vorzeigen.

Das mag man ja so noch hinnehmen, der wirkliche Brüller ist aber der wirkliche Inhalt. Seitenweise so gut wie identisch aussehende, meist beige-blondierte Tussen mit gleichgeschaltem Einheit-Makeup und Reklame-Lächeln ist dann doch zuviel des Guten. Wer soll die denn auseinanderhalten können?

Entweder gibt es keinerlei Zielgruppen-Unterscheidung in dem Sektor oder der japanische Geschäftsmann (der wohl die hauptsächliche Klienten dieser Clubs ist) tatsächlich so ähnlich gestrickt ("Ich geh nur in Clubs, wo es ausschliesslich Haartönung 34S hellbeige gibt"), das er wirklich nur die Gesellschaft des 0815-Shibuyagals inklusive Einheitshaartönung, Einheitslockenwelle und Aufklebe-Nägeln verlangt.
Das auch einige Seiten männlicher Hostessen enthalten sind, bemerkt man erst auf den zweiten Blick, da diese sich ähnlich stylisch präsentieren.

Wer sich jetzt noch fragt, was einen japanischen Hostessen-Club ausmacht, dem lege ich zum Ende noch diese Erklärung (von wikitravel.org/de/Japan hierher:
"Eine Besonderheit in Japan sind Hostess-Bars, die es in verschiedensten Variationen gibt. Nach einem Eintrittsgeld ab ca. 3000 Yen , darf man sich mit den Hostessen unterhalten und ihnen teure Drinks ausgeben. Man könnte Hostessen somit als eine Art moderne Geisha betrachten, oft sind es Studentinnen, die hier Ihre Studium finanzieren. Hostess-Bars sind beliebte Beschäftigung für japanische Geschäftsleute, die abends nicht nach Hause wollen und Geld übrig haben oder einfach nur Geschäftsfreunde unterhalten wollen/müssen/sollen. Oft gibt es Hostessen, die sich in bestimmten Fachbereichen gut auskennen (was wohl an dem hohen Anteil an Studentinnen liegt), beispielsweise Literatur, klassisches Theater oder Kunstegeschichte. Somit sind Hostessenbars eher ein Ersatz für fehlende soziale Bindungen der Klienten, werden japanische Manager oft im ganzen Land hin und her geschickt oder mal für 2-3 Jahre in eine andere Filiale an der anderen Küste."