Ein Kappa(河童), oder auch Kawatarō (川太郎) oder Kawako (川子) genannt, ist der bekannteste Yōkai(妖怪), einer der Wassergötter Suijin (水神). Ähnlich einer Kreuzung zwischen Frosch und Schildkröte lebt er in Flüssen und Seen. Er ist meist ca. 130 cm gross, grün, mit Schwimmhäuten zwischen den Fingern, einen Schildkrötenpanzer auf dem Rücken, einen helle haarlose Delle auf dem Kopf, umringt von einem Haarkranz und einen meist gelblichen Schnabel.
Wiki: "[Der Kappa]...transportiert in einer Delle auf dem Kopf Wasser oder eine wasserähnliche Flüssigkeit, aus der es seine magischen Kräfte bezieht. Ein Kappa verbringt sein ganzes Leben im selben Gewässer und zeigt in der Regel ein großes Verantwortungsbewusstsein und Pflichtgefühl gegenüber den untergeordneten Bewohnern seines Reiches, wie Fischen und Pflanzen."
Der Kappa soll sehr launisch sein und gerne Streiche spielen. Besonders üble gelaunte Vertreter der Gattung sollen sogar Menschen ins Gewässer ziehen und ertränken und ihnen Blut und Eingeweide durch den Anus aus (kein Witz!).
An Land allerdings fällt seine Dummheit auf. Wenn man einen Kappa an Land antrifft, verbeugt man sich am Besten. Aus Höflichkeit ist er gezwungen, sich auch zu verbeugen. Dabei verschüttet er dabei die magischen Flüssigkeit aus der Kopfdelle, von der er seine Kräfte bezieht. Daher muss er direkt zurück ins Wasser. Wie praktisch!
Auf dem Land gelten Kappas als Schutzgeister, wegen seines launischen Gemüts werden ihm reichlich Opfergaben dargebracht, meist sein Lieblings-Essen Gurken.
WIKI: "Wenn Japaner solche in ein von Kappa bewohntes Gewässer werfen, nachdem sie ihren Familiennamen in die Schale eingeritzt haben, versprechen sie sich dadurch Schutz vor ihren Attacken. Dieser Brauch ist vor allem unter Süßwasserfischern üblich, da deren Eingriffe in das vom Kappa bewachte Ökosystem eine Basis für eine Antipathie darstellen."
Obwohl er nach dieser kurzen Zusammenfassung eher negativ belegt sein sollte, gilt der Kappa in Japan als Sympathieträger für Kinder unter den Yokai. Was nicht verhindert, das an gefährlichen Ufern die Hinweisschilder die Kinder vor bösen Kappas warnen, damit sie vom Wasser fernbleiben.
Oder völlig konträr dazu auf Schildern, die für die Sauberkeit des Flußes eintreten:
Positive Seiten des Kappas sind seine Neugierde und Hilfbereitschaft (wenn er gute Laune hat!). Er versteht japanisch und kann meist auch ein wenig Sprechen. Wenn man von Kappa einem Versprechen bekommt, wird das immer erfüllt, die Ehre eines Kappas verbieten es ihm, ein Versprechen zu brechen. Andere wiederrum lieben es, mit Menschen Sumo-Wettkämpfe auszutragen.
Hier ein Kappa-Gullideckel:
Auch als Cosplay anzutreffen:
Oder als Spielplatz:
In der Edo-Zeit (1603 bis 1867) hat es der Kappa es sogar in wissenschaftliche Werke geschafft. Das Suikokouryaku(1820) enthält eine Vielzahl von Zeichnungen, die die unterschiedlichen Kappa-Unterarten beschreiben:
Es gibt sogar ein mit Gurke gefülltes Sushi genannt Kappamaki(河童巻き). Ob allerdings ein solches jemals von einem Kappa gegessen wurde, ist nicht historisch verbürgt.
Eine sehr gute und ausführliche Abhandlung über den Kappa gibts unten hinter dem Link zur "Japanese Buddhist Statuary".
Quellen:
WIKI: Kappa
Japanese Buddhist Statuary: KAPPA -- River Imp or Sprite
PINKTENTACLE: Monster Mummies of Japan (auch Kappa-Mumien!)
PINKTENTACLE: Edo Period Kappa Sketches
Montag, 9. März 2009
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